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Helmut Seifen: ÜBER DIE GEFAHR IRRATIONALER SCHWÄRMEREI IN DER POLITIK

Anhand des ebenso ambitionierten wie kurzlebigen Täuferreichs von Münster ruft Helmut Seifen, langjähriger Gymnasiallehrer in der Täuferstadt und heutiger Co-Vorsitzender der AfD in Nordrhein-Westfalen, die Risiken einer ausschließlich affektgetriebenen Beschäftigung mit weltanschaulichen Fragen ins Gedächtnis und plädiert für eine vernunftgeleitete Kanalisierung des Irrationalen.



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Zu Beginn der Flüchtlingskrise, im September 2015, nannte der britische Politikwissenschaftler Anthony Glees in einem Interview Deutschland einen „Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird“[1].


Aber statt nur mit dem Herzen müsse man mit dem Hirn handeln, forderte der Politologe eine realistische Besinnung von der Regierung Merkel. Auch wenn sein Appell im Berliner Kanzleramt auf taube Ohren stieß, machte seine Einschätzung international einige Furore. Indes wie es soweit kommen konnte, dass sich Deutschland innerhalb kürzester Zeit derart wandeln konnte, dass sein nach 1945 über Jahrzehnte mühsam wiederaufgebautes Renommee als ein geachtetes Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft in den Jahren nach 2015 so schweren Schaden erleiden konnte, ist bis heute erklärungsbedürftig.


Ich möchte deshalb dem Beispiel Marc Blochs folgen, der einmal feststellte, dass der Historiker einem Menschenfresser gleiche, „Wo er menschliches Fleisch wittert, weiß er seine Beute nicht weit“[2], und einen anthropologischen Erklärungsansatz für diesen seltsamen Wandel vorschlagen. Natürlich kann man verschiedene Zeitalter nie gleichsetzen, aber man entdeckt bei Geschehensvergleichen gewisse Analogien, die sich wohl daraus ergeben, dass die Menschen in ihren Reaktionen anthropologische Konstanten aufweisen, die sich in bestimmten Situationen in ähnlicher Form zeigen. Und die Überspanntheit der moralischen Wahrnehmung, die von einer geradezu manichäischen Weltsicht begleitet wurde, welche fortan das politische Meinungsspektrum ausschließlich in „Gut und Böse“ unterteilte, der daraus folgende Missionseifer und die totale Gewissheit, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, die in Deutschland eine Saat der Gewalt hat entstehen lassen, all dies hat sich bereits einmal in Münster gezeigt.


Man könnte leicht an die Zeit des Nationalsozialismus denken. Ich möchte aber an die Zeit vor 485 Jahren erinnern. Am 23.02.1534 siegten die Wiedertäufer mit ihrer Freiheitspartei bei der Ratswahl und machten Bernd Knipperdolling zum Bürgermeister der Stadt Münster. Bereits in den Tagen danach, also vom 24.02.1534 an, wurde die Stadt nach dem Vorbild der urchristlichen Apostelgemeinde umgestaltet, d. h. es wurde von allen Familien der Besitz aufgenommen und das Privateigentum im Großen und Ganzen vergemeinschaftet. Gleichzeitig vernichtete man alles, was scheinbar der Vorstellung einer urchristlichen Apostelgemeinde widersprach.


Im Triumph verwüstete die Menge die Domkirche, verbrannte Archive und Bibliotheken, darunter auch die einzigartige Bibliothek des großen Humanisten Heinrich von Langen, zerstörte Bilder, Statuen und sogar die Mauritzkirche. Am 27.02.1534 schließlich wurden alle Einwohner, die sich der Wiedertäuferbewegung nicht anschließen wollten, aus der Stadt vertrieben, - bei Wind und Wetter und in Eiseskälte. Und die Anhänger der Wiedertäufer, die in der Stadt blieben? Sie ließen sich ziemlich viel gefallen. Bockelson schaffte die hergebrachte städtische Ordnung ab und setzte einen aus göttlicher Eingebung bestimmten Ältestenrat der zwölf Stämme Israel an ihre Stelle.


Umsichtig organisierte er die Verteidigung der Stadt Münster gegen die Belagerungstruppen des Bischofs. Die Siege gegen die anstürmenden Truppen ließen die Wiedertäufer glauben, dass Gott tatsächlich auf ihrer Seite stehe. Wie im Taumel gelang es Bockelson, die Vielweiberei einzuführen, um die Gemeinde zu mehren, zumal der Frauenüberschuss sehr hoch war. Eine Schar alteingesessener Bürger unter Führung des Schmiedes Heinrich Mollenhecke wollte sich dieser einschneidenden gesellschaftlichen Änderung widersetzen. Er selbst wurde jedoch mit seiner kleinen Schar erbarmungslos niedergehauen. Das führte aber nicht etwa zum Zweifel an der Berufung Jan Bockelsons durch Gott. Im Gegenteil, durch einen sogenannten Propheten, einen Goldschmied aus Warendorf, ließ er sich zum König des ganzen Erdreiches ausrufen.


Im neuen Zion, in Münster, sollte das Königreich seinen triumphalen Anfang nehmen. Ein prächtiger Hofstaat umgab den selbsternannten König. Unter den Hofjunkern befand sich sogar ein Sohn des Bischofs. Die schöne Divara, die Witwe des Propheten Johann Mattysz, sah sich zu Johann Bockelsons Frau erhoben, umringt von 15 Nebenfrauen. Wie das Ganze endete, ist bekannt. Im Juni 1535 zeigten Überläufer den Belagerern den Weg in die Stadt, sodass die Truppen des Bischofs Münster erobern konnten. Am 22.01.1536 wurden dann Jan Bockelson, Bernhard Knipperdolling und Bernd Krechting auf dem Münsteraner Prinzipalmarkt grausam hingerichtet und ihre Körper in den Käfigen am Lambertiturm den Raben zum Fraß überlassen.


Wie kann es passieren, dass vernünftige, gebildete Bürgerinnen und Bürger einer Stadt sich in Lebensumstände fügen und sie sogar bejahen, die ihnen großen materiellen, physischen und psychischen Schaden zufügen? Wie kann es sein, dass mündige Bürgerinnen und Bürger einer angesehenen Provinzstadt Jan Bockelson, einen dahergelaufenen Kneipenwirt aus Amsterdam, vertrauen und ihn im September 1534 zum König erheben? Wie kann es sein, dass Pracht, Hoffart und Gewalt die ursprüngliche Einfachheit und religiöse Ehrlichkeit der Täufer verdrängte?


Es führt zu weit, hier die besondere Entwicklung in Münster von 1525 an nachzuzeichnen. Angeführt werden sollte lediglich, dass mit Bernhard Rothmann aus Gildehaus ein wortgewaltiger Prediger ab 1532 die Bevölkerung auf das reformatorische Bekenntnis vorbereitete und damit auch die Ideen der Wiedertäufer eifrig vertrat. So vorbereitet war der faszinierte Teil der Münsteraner bereit, dem Fanatiker Jan Mattysz aus Haarlem zu gehorchen. Alleine 1.400 Münsteraner ließen sich taufen in der Hoffnung, damit auf jeden Fall die Erlösung nach dem Tode gewiss zu haben. Und damit kommen wir zu den tieferen Ursachen dieses Wahngebildes „Wiedertäuferreich“.


Es geht bei allen Wahngebilden um Erlösung. Die Menschen mit ihrem Bewusstsein und ihrer Fähigkeit, Unglück und Leid als Möglichkeit vorherzusehen, sind deshalb Angstwesen, die alles tun, um sich vor diesem Leid zu schützen. Und wenn das nicht gelingt? Dann suchen wir nach Erklärungen und finden sie bei Mächten, die wir im übersinnlichen Bereich vermuten, denen wir Macht zuschreiben, über uns verfügen zu können, unser Schicksal beeinflussen zu können. Deshalb gibt es in den meisten Religionen nicht nur einen Gott, sondern weitere Wesen, denen wir diese Macht zutrauen und die wir um Schutz anflehen.


Heute ist diese Angstbewegung anders ausgerichtet. Damals, im 16. Jahrhundert, war sie ganz auf die Transzendenz, also auf das Überirdische ausgerichtet. Die Katastrophen des Spätmittelalters – Klimawandel, Herrschaftskrisen, Kleinkriege der Ritter untereinander, die ganze Landstriche verwüsteten, die Pest, die große Teile der Bevölkerung hinwegraffte – alles das führte die Menschen weg von der lebensfrohen und optimistischen Einstellung zum Leben im Hochmittelalter. An ihre Stelle trat eine angstbesessene, neurotische Haltung, aus der heraus man sich mit nichts anderem beschäftigte, als von Unglück verschont zu bleiben und nach dem Tod das „ewige Leben“ zu erlangen. Denn es zogen zahllose Prediger durch das Land, die all denen Höllenqualen androhten, die nicht nach dem Evangelium lebten. So entwickelte sich eine aufgeheizte, hysterische Frömmigkeitsbewegung, in der die Flagellanten und die Ablassprediger ihren Platz hatten, und die letztlich in die reformatorischen Bewegungen mündeten mit Luther an der Spitze.


Doch da hielt die geistige Bewegung nicht an. Sie ging weiter und glitt ab in das, was ich gerade über Münster gesagt wurde. Sie glitt ab in die Schwärmerei, die Schwarmgeisterei, die aus einer religiösen Vernunftbewegung eine unberechenbar ekstatisch orgiastische Gefühlsbewegung machte, in der sich die höchsten Motive der Frömmigkeit mit den niedersten Trieben der Gier mischten. Der Historiker Stephan Skalweit notierte 1967: „Die schwärmerische Erregtheit des Wiedertäufertums war das Schauspiel eines auf religiöse Verirrung gegründeten Tyrannenregiments.“ Und der Historiker Ranke schreibt über die Wiedertäuferbewegung:


Von allen Erscheinungen einer so ungeheuren Verirrung ist diese Vermischung von Frömmigkeit, Genusssucht und Blutdurst die widerwärtigste. In dem zur Gewalt gelangten Schwärmer bringen geistlicher Hochmut und ungezähmte Genußsucht, wilder Wahn und halbverstandene Glaubenssätze, eine seltsame, man möchte sagen, groteske Seelenmischung hervor, die als psychologisches Naturprodukt merkwürdig ist.“

Merkwürdig ja, aber einzigartig? Wie kommt es, dass ich an unsere Gegenwart denke, wenn ich diese Charakterisierung des Wiedertäuferreiches lese? Wir kennen die Reaktionen der Öffentlichkeit, wenn die AfD zu Veranstaltungen einlädt. Die „wahre Demokratie“ gegen die AfD zu verteidigen, Bekenntnisse zu Europa abzugeben und angeblich „den Hass“ zu bekämpfen, schreiben sich die Demonstranten dann gerne auf ihre Fahnen. Schaut man sich jedoch einige der Protestler an, dann kann einem angst und bange werden.Was passieren kann, wenn sich Ideen und politische Ziele zur Obsession entwickeln, sehen wir noch an einem anderen Beispiel. Und in dieser Gefahr stehen wir in unserem Land.


Schauen wir uns die Europa-Idee an. Nach einer Zeit von Nationalkriegen seit den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts entwickelte sich zunehmend nach den Weltkriegen die Sehnsucht nach einem geeinten Europa, in dem Kriege nicht mehr möglich seien. Eine „Republik Europa“ oder die „Vereinigten Staaten von Europa“ wurden als die Lösung aller europäischen Probleme dargestellt und als Ziel der europäischen Politik ausgemacht. Man erklärte, durch das vereinte Europa den Nationalismus überwinden und damit Frieden und Wohlstand für alle Zeiten schaffen zu können. Auch hier müssen wir wieder erleben, dass sich einige Politiker von der Schwarmgeisterei haben anstecken lassen.


Denn anders als gemeinhin gedacht, würde der Superstaat Europa zerstören. Alle jetzigen Staaten wären ihrer Souveränität beraubt und es gäbe keinen nationalen Handlungsspielraum mehr, weil die komplette Staatsgewalt in Brüssel lokalisiert wäre. Die heutigen Nationen würden als Folklore-Klubs übrig bleiben. Euro-Zentralisten wollen die Nationen auflösen, um etwas nur scheinbar Größeres, Besseres, Schöneres zu errichten. Der Preis dieses wahnwitzigen Vorhabens wäre die Vernichtung der vielfältigen Kulturräume und Nationen des Kontinents durch einen Einheitsstaat, der eine ungeheure Gewalt ausüben müsste, um zunächst sein Entstehen und dann sein Überleben überhaupt sichern zu können. Wir bekämen Uniformität statt Vielfalt. Der Superstaat wäre demzufolge der Quell steter Konflikte und Interessens-Kollisionen. Und es wäre zu befürchten, dass dieser Superstaat ähnlich totalitäre Züge ausweisen müsste, wie wir es vom Täuferreich zu Münster erfahren haben.


Ja, zu befürchten wäre auch, dass der Nationalismus in ungeahnter Wucht wieder aufleben würde, ähnlich den separatistischen Bewegungen, die wir gerade in Europa erleben, nur eben in viel größerem Ausmaße. Der antinationale Wahn der zwangsbeglückenden Brüsseler Sozial- und Staatsingenieure würde also erst recht genau das hervorrufen, was die manischen Europisten angeblich so gerne verhindern wollen.


Wir als AfD dagegen wollen eine vernunftgeleitete Europapolitik, welche sowohl die Notwendigkeit von Gemeinsamkeiten und Kompromissen ermöglichen will wie die Berücksichtigung von Eigenarten der jeweiligen Nationen. Wir wollen das Europa einer Gemeinschaft von souveränen Nationen, die ganz nach ihrer Eigenart leben sollen. Aber weil wir dieses wollen, sind wir in den Augen der Europaschwärmer Europafeinde. Nein, die eigentlichen Feinde eines friedlichen Europas sind die Schwarmgeister, die unter Vergewaltigung der nationalen Eigenarten und der nationalen Selbstbestimmung die Völker in ihr Beglückungskonstrukt zwingen. Die Folgen sind zu sehen: Zum Beispiel die Brexit-Entscheidung der Briten und die Verunzierung von Merkel-Bildern mit Hitlerbärtchen in südeuropäischen Ländern.


Das aber ist nicht der einzige Wahn. Sehen wir uns die Flüchtlingspolitik an. Die langjährige Flüchtlingshelferin und Buchautorin Katja Schneidt hat in einem Interview mit der Jungen Freiheit (Ausgabe Nr. 5/19) Details zu diesem Thema geliefert. Sie schätzt den Anteil von Flüchtlingshelfern, die sich nicht aus Idealismus engagieren, sondern aus egoistischen Gründen auf etwa 80 Prozent. Die Motivlage: Die meisten tun es, weil ihnen langweilig ist und sie Anerkennung suchen. Es geht ihnen um Unterhaltung, sozialen Kontakt, Streicheleinheiten für das Ego oder sie wollen einfach zu den „Guten“ gehören.


Auch hier treffen wir wieder auf ein Phänomen, das uns offensichtlich als anthropologische Konstante seit dem Sündenfall im Paradies begleitet und im Täuferreich sichtbar wurde: Die Begeisterung und Leidenschaft für eine Sache und Idee, mit der man glaubt existenzielle Probleme endgültig lösen zu können. Dieser Leidenschaft begegnet man bei vielen historischen Prozessen: bei Revolution, bei Nationalstaatsbewegungen, bei sozialistischen Bewegungen. Und bei all diesen Vorgängen können wir zwei verschiedene Ausformungen beobachten: die ekstatisch-orgiastische und die konstruktiv-progressive. Erstere endet immer in Unfreiheit, Leid, Verbrechen und Zerstörung; nur die zweite führt die Menschheit auf den Weg des Fortschritts. Für die erste stehen historischen Figuren wie Bockelson, Robespierre, Lenin, Stalin, Hitler und Mao; für die zweite, die konstruktiv-progressive, stehen Persönlichkeiten wie Humboldt, Bismarck, Ebert, Stresemann, Adenauer, Brandt und Schmidt.

Was unterscheidet die zweite Reihe der historischen Größen von der ersten, derjenigen, die ein zunächst legitimes Anliegen aufgenommen und dann ins Verbrecherische geführt haben? Es ist die Gabe, sich von der eigenen Leidenschaften für ein Menschheitsanliegen antreiben zu lassen, diese Leidenschaft aber mit der Kraft eigener Vernunft zu zügeln, zu lenken und zu leiten. Bismarck hat die Leidenschaft für die Vereinigung der deutschen Staaten aufgegriffen, das Werk aber klug betrieben und nach dem Erfolg keine weiteren Schritte unternommen und auf Eroberungskriege verzichtet.


Adenauer und Brandt haben die Vorgaben der Alliierten nicht umgehen können, aber sie haben mit Leidenschaft und Vernunft die Interessen Deutschlands in die internationale Politik eingebracht. Und heute? Heute bewegen wir uns nicht auf dem Weg der oben genannten historischen Verbrecher, aber wir bewegen uns auch nicht auf dem Weg der historischen Größen unseres Vaterlandes Bismarck, Adenauer und Brandt. Wir erliegen gegenwärtig ebenfalls einer vernunftlosen Leidenschaft, Teil einer grenzenlosen Menschheit zu werden und von Deutschland heraus geradezu die ganze Welt zu retten. Und dieser besinnungslosen Leidenschaft ist es schwer, Argumente entgegenzusetzen. Deshalb werden wir ja auch niedergebrüllt. Der Schwärmer will keine Argumente austauschen, weil Argumente sein Wohlgefühl, der gerechteste Mensch auf dieser Welt zu sein, stören. Das erzeugt bei diesen Leuten Haß. Und deshalb benehmen sich Teile des politischen Spektrums heute so, wie seinerzeit die Wiedertäufer hier in Münster.


Verantwortungsvolle Politiker setzen diesen Wahngebilden eine Politik der Vernunft entgegen, die mit Leidenschaft betrieben, aber mit der Kraft unserer Vernunft gelenkt und geleitet sein muss. Das bringt mich zu einer Parabel Platons. Was ist der Mensch nach Platon? Er ist ein Streitwagen, ein Pferdegespann. Dieses Pferdegespann ist der Körper. Die Pferde stehen für die irrationale Kraft, die Leidenschaft, alles das, was wir in unserem irrationalen Bereich haben, ja auch haben müssen: Die Liebe, die Leidenschaft, die uns voranbringen. Auf dem Streitwagen steht der Wagenlenker – und das ist die Vernunft.


Auf ihn kommt es an, den Wagen nicht so zu zügeln, dass die Pferde nicht mehr laufen können und zusammenbrechen. Nein, sie müssen laufen. Aber wenn man die Zügel schießen lässt, dann ist klar, was mit dem Streitwagen passiert. Dann schießt er über das Feld, in Hecken und Zäune und der Wagen wird zerstört. Und genau das machen Schwarmgeister, sie lassen die Zügel schießen und lassen die Leidenschaften machen, was sie wollen. Und in diesem Umfeld bewegen sich heute große Teile unserer Politikelite. Und warum regt sich so wenig Widerstand? Weil die meisten Angst haben und

sich von der Schwärmerei anstecken lassen.



[1] https://www.deutschlandfunk.de/deutschland-und-die-fluechtlinge-wie-ein-hippie-staat-von.694.de.html?dram:article_id=330441


[2] Bloch, Marc, Apologie der Geschichte oder Der Beruf des Historikers, München 1985, S. 25 (frz. Erstausg. Paris 1949).




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Über den Autor:


HELMUT SEIFEN, geboren 1953 in Gelsenkirchen; Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an der Universität Münster 1973 bis 1979, dazwischen Wehrdienst 1973 bis 1974; Seit 1981 als Gymnasiallehrer tätig, seit 2004 Schulleiter in Münster, seit 2008 Schulleiter des Gymnasiums in Gronau; Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen seit 1. Juni 2017, Stellvertretender Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion. Seit Herbst 2017 Landessprecher der AfD in Nordrhein-Westfalen (zusammen mit Thomas Röckemann). Helmut Seifen ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Gronau (Westfalen).



 

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