In einer Welt voll Ekel. Gegen eine Welt voll Ekel. Student Schlund droht zerrieben zu werden zwischen Abschlussarbeit und Weltwidrigkeit. Unerbittlich fordert der Formungsdrang den jungen Mann. Eine irre Fahrt beginnt. Eine irre Fahrt mit speziellem Ende. Till Röckes Schlund ist ein Roman aus der Gegenwart.
»Schlund säte und erntete in Lichtgeschwindigkeit. Gigantische Bestände fuhr er ab. Alles war exklusiv in ihm gediehen. Nun war Erntedankfest, fruchtbarer Kult. Schlund als Anbaugebiet, nie war er wertvoller. Der junge Mann, er. Was baute er an? Kohlrabi? Fast. Etwas ganz ähnliches drehte er aus den Äckern, trug es in Kisten zusammen und drückte es liebevoll in Gurte. Er verteilte Kosenamen, vergab Streicheleinheiten. An nichts sollte es mangeln! Dann loderte das Mündungsfeuer auf und eisern mischte sich die frohe Botschaft des Kommenden unters altbunte Volk. Das auslösende Geschütz, Schlund hing dahinter. Ausbrennen. Abfackeln. Die Rauchsäulen wanderten.
Mit dem Brandmal-Abdruck des Aussätzigen glitt Schlund durch den Hauptausgang. Mühsam hielt er das Selbstgespräch in der Dose, behutsam verborgen in seiner Ich-Dunkelkammer. Schlund pflügte verbrannte Erde und inspizierte die schwärzesten Furchen. Der junge Mann, er.«
Till Röcke (*1981) ist Autor und Textarbeiter für Agenturen und Verlage. Seit 1999 veröffentlicht er in verschiedenen Publikationen des literarischen Untergrunds (Cocksucker, Ratriot, Maulhure u.a.) und in TUMULT. Vierteljahresschrift für Konsensstörung. Letzte Buchveröffentlichung: Radardenker: Traktat über Gottfried Benns Phase II. Treuenbrietzen 2013.
Till Röcke – Schlund
Weitere Informationen
Schlund
Roman
Umfang: 119 Seiten
Bindung: Ganzleinen mit Schutzumschlag
Format: 10,5 x 17 cm
Erstveröffentlichung: November 2020
ISBN: 978-3-96644-002-8
Preis: 14,50 Euro (D) 15,00 Euro (A/EU) 16,30 SFR (CH)